Demotivation der Angestellten – wie wirkt sie sich auf Ihr Unternehmen aus?

Das Profil perfekter Mitarbeitender lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Motivation, Leistung und Enthusiasmus. Dieses Kompetenztrio umfasst im Grunde alles, was das Engagement der Beschäftigten in einem Unternehmen ausmacht. Das Problem: Nicht alle Angestellten bleiben stets motiviert und zeigen vollen Einsatz. Es besteht die Gefahr, dass der abnehmende Eifer einiger Beschäftigter den reibungslosen Betriebsablauf in Ihrem Unternehmen und somit auch seinen Erfolg behindert.

 

Fehlendes Engagement der Mitarbeitenden: 4 Konsequenzen für Unternehmen

Es gibt viele Gründe, warum Mitarbeitende sich nicht engagieren und die Motivation verlieren: unattraktive Bezahlung, unzureichende Wertschätzung ihrer Arbeit, respektloses Management, übermässiges Arbeitspensum etc. Ganz gleich, aus welchem Grund Frust herrscht, Personalabteilungen sind in der Pflicht, das Problem der Demotivation in Angriff zu nehmen, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken. Denn je mehr das Engagement Ihres Personals schwächelt, desto negativer kann sich dies auf Ihr Unternehmen auswirken:

1- Ein verschlechtertes Arbeitsklima

Demotivation ist wie ein Virus, das sich unbemerkt in die Belegschaft einschleicht. Schlimmer noch: Es ist genauso ansteckend wie Covid. Beschäftigte, die keine Lust mehr auf ihre Aufgaben haben oder sich von ihren Vorgesetzten wenig beachtet fühlen, kritisieren gerne die Arbeit, das Unternehmen und manchmal sogar ihre fleissigeren und motivierten Teammitglieder. Diese Geisteshaltung kann die Beziehungen zwischen den Mitarbeitenden beträchtlich verschlechtern und zu Konflikten führen. Häufig sind Angestellte, die bei der Arbeit demotiviert sind, auch unwillig, wenn es um gesellige Veranstaltungen des Unternehmens geht, an denen sie nicht teilnehmen. Fazit: Fehlendes Engagement wirkt sich negativ auf alle Schichten des Unternehmens aus, von der Arbeit bis hin zu den sozialen Beziehungen.

2- Personalmangel

Fehlendes Engagement erhöht die Fluktuation im Unternehmen. Es kann zu Kündigungen führen, die die Personalstärke und damit auch die Arbeitsbelastung innerhalb der Teams aus dem Gleichgewicht bringen. Mangelnde Motivation beeinflusst auch die Gesundheit der betroffenen Mitarbeitenden und depressive Verstimmungen oder Depressionen können zu einem Anstieg der Fehlzeiten führen.

3- Eine schwächelnde Rentabilität

Beschäftigte, denen es an Engagement mangelt, sind nicht mehr dazu bereit, ihre verschiedenen Fähigkeiten im Job auch wirklich zu nutzen. Stattdessen neigen sie dazu, ihren Einsatz nur noch auf das Nötigste zu beschränken. Wenn Angestellte demotiviert sind, bleiben sie sicherlich nicht länger im Büro, um ein dringendes Projekt abzuschliessen, ausserdem zeigen sie keine Eigeninitiative, die für einen dynamischen Betriebsablauf sorgen könnte, zum Beispiel indem sie ihrem Manager eine spannende Idee vorlegen, die ihnen auf dem Heimweg eingefallen ist. Hier entsteht ein Dominoeffekt: Das mangelnde Engagement verlangsamt das Arbeitstempo und die Produktivität, dadurch wird auch die Motivation der anderen Angestellten beeinträchtigt. Laut einer Studie von APICIL und Mozart Consulting, die 2019 in Frankreich durchgeführt wurde, belaufen sich die Kosten von fehlendem Engagement in Form von Umsatzeinbussen auf 14.580€ pro Jahr und Arbeitskraft. Ein Anstieg von 9,3% im Vergleich zu 2018!

4- Ein weniger attraktives Arbeitgeberimage

Wenn es Mitarbeitenden an Engagement mangelt, sind sie nicht mit demselben Enthusiasmus bei der Sache wie ihre motivierten Kolleginnen und Kollegen. Sie sind weniger effizient, wenn es darum geht, ein Produkt zu verkaufen oder die Erwartungen ihrer Kundschaft zu erfüllen. Ausserdem achten sie weniger auf die Qualität ihrer Arbeit und sind nicht ausreichend konzentriert, was zu Fehlern führen kann. Die Folge: Kundenbeziehungen können ernsthaft leiden und das Image des Unternehmens wird geschädigt.

 

Wie kann das Engagement der Mitarbeitenden gesteigert werden?

Der Gallup-Bericht «State of the Global Workplace» aus dem Jahr 2022 kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass nur 21% der Arbeitnehmenden, vor allem Frauen, sich an ihrem Arbeitsplatz engagieren. Europa steht mit nur 14% engagierten Mitarbeitenden an letzter Stelle und liegt damit weit hinter den USA und Kanada, wo 33% der Befragten ihr Engagement als zufriedenstellend bezeichnen. Angesichts dieser Tatsache haben Personalabteilungen keine andere Wahl, als eine Unternehmensstrategie zur Verhinderung dieses Phänomens zu entwickeln.

1- Schätzen Sie Ihr Personal wert

In Ihrer Unternehmenskultur sollten die Wertschätzung von Kompetenzen und die Anerkennung von Arbeit einen hohen Stellenwert geniessen. Feiern Sie Erfolge und fördern Sie Eigeninitiative durch Gehaltszulagen oder Belohnungen, vermitteln Sie jedoch nicht den Eindruck, dass Sie bei Erfolgen nur an der Rentabilität interessiert sind. Zeigen Sie, dass Sie Ihre Angestellten für das, was sie geleistet haben, wertschätzen und dass sie es sich verdient haben, zur Mitarbeiterin oder zum Mitarbeiter des Monats gewählt zu werden.

2- Sondieren Sie rechtzeitig

Warten Sie nicht, bis der Schaden bereits angerichtet ist, sondern nutzen Sie alle Ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um die Zufriedenheit Ihrer Belegschaft zu messen. Der IBET (Index des Wohlbefindens am Arbeitsplatz) ist ein hervorragendes Instrument, um Demotivationsfaktoren in Ihrer Einrichtung zu erkennen und Korrekturmassnahmen einzuleiten.

3- Stärken Sie den Teamgeist

Laut einer von Swibeco im Jahr 2022 durchgeführten Studie gehören Teamzusammenhalt und Vertrauensbeziehungen für 30,4% der Schweizer Angestellten zu den wichtigsten Motivationsfaktoren. Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden daher Teambuilding-Erlebnisse an und geben Sie ihnen ausserdem die Gelegenheit, sich informell bei einem Brunch oder Drink zu treffen. Fördern Sie auch zwischenmenschlichen Austausch, gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit, anstatt Ihr Personal hinter dem Schreibtisch zu isolieren – perfekt, um die Qualität des Arbeitslebens zu verbessern!

4- Setzen Sie auf offenen Dialog

Sie haben demotivierte Mitarbeitende identifiziert? Vereinbaren Sie ein persönliches Gespräch mit ihnen, um die Ursachen für ihren Mangel an Engagement zu finden. Wenn Sie offene Kommunikation fördern, haben Sie bessere Chancen, Lösungen zu finden und die Talente, die Ihnen wichtig sind, zu halten.