Hyperpersonalisierung – Heutzutage stehen Personalmanager vor gleich zwei großen Herausforderungen: zum einen der Betreuung einer Belegschaft, die sich aus den Generationen X, Y und Z zusammensetzt und unterschiedliche Bedürfnisse hat sowie zum anderen der Einführung eines flexibleren Betriebsablaufs, den Unternehmen wie Uber, Etsy oder Airbnb angestoßen haben. Vor dem Hintergrund dieser Umbrüche ist die Hyperpersonalisierung der HR-Abteilungen ein zentrales Unterfangen, das auf eine stärkere Mitarbeiterbindung und die freie berufliche Entfaltung der Angestellten abzielt. Die Nutzung von Daten eröffnet hierbei neue Perspektiven und macht es möglich, an verschiedenen Stellen im Unternehmen anzusetzen und die jeweiligen Strategien je nach Zielsetzung zu individualisieren.
Ein Tool, um das Engagement der Angestellten anzukurbeln
Hohes Mitarbeiterengagement sorgt für ein erfolgreiches Unternehmenswachstum und positives Arbeitsklima. Wenn man die Ergebnisse einer Studie von Gallup aus dem Jahr 2016 betrachtet, fällt jedoch auf, dass dieser Eifer immer weiter abnimmt: Nur 16 % der Schweizer bezeichnen sich als engagiert in ihrem Job. Wie kann man dieses Problem in Angriff nehmen? Die Hyperpersonalisierung ist hier ein besonders konkreter Lösungsansatz. Um ihre Wirksamkeit zu garantieren, ist es entscheidend, dass sie von Anfang an präsent ist und bereits ab dem Einstellungsprozess dazu beiträgt, dass sich der Bewerber mit den Werten des Unternehmens identifiziert – so ist sein zukünftiges Engagement gesichert. Diese Hyperpersonalisierung der HR sollte die Beschäftigten während ihrer gesamten Laufbahn im Betrieb begleiten – deswegen ist es ratsam, die entsprechenden Strategien immer wieder zu erneuern und sie an den persönlichen Werdegang der Angestellten sowie an Veränderungen in der Arbeitswelt anzupassen. Die Mitarbeiterzufriedenheit ist heutzutage wichtiger als je zuvor – deshalb punkten Unternehmen bei ihren Teams mit einer neuen Cafeteria, Yogakursen oder einem flexiblen Homeoffice-Angebot. Mithilfe dieser Art des individualisierten Personalmanagements kann das Wohlbefinden der Beschäftigten leichter ermittelt werden – wie wäre es zum Beispiel mit kurzen 1-Minute-Umfragen, an denen die Mitarbeiter direkt am Morgen nach dem Login teilnehmen? So können Sie die jährlichen Befragungen ersetzen und erhalten konkrete Werte zur Zufriedenheit im Unternehmen in Echtzeit.
Personalisierung der Bezahlung und Zusatzleistungen
Jeder Angestellte hat, abhängig von seiner persönlichen Lage und seinem Lebensstil, unterschiedliche Wünsche in Sachen Bezahlung und Zusatzleistungen. Personalmanager müssen diesen Erwartungen gerecht werden, um eine starke Mitarbeiterbindung zu gewährleisten. Deswegen ist es wichtig, die Vergütungsmethoden an die alltäglichen oder momentanen Bedürfnisse sowie an das Leistungsniveau und Engagement der Beschäftigten anzupassen. Es liegt an den Unternehmen, flexiblere Lösungen anzubieten, die es den Arbeitnehmern ermöglichen, ihr Gehaltspaket je nach ihren persönlichen Vorlieben zu modulieren. Solche Vergütungssysteme können beispielsweise unterschiedliche Arten von Benefits beinhalten, die individuell ausgewählt werden: Kinderbetreuung, „Haustiersitting“, Wellness usw. Unternehmen von Morgen müssen auf die Nutzung von Daten setzen, um eine wirksame Hyperpersonalisierung ihrer Gehaltssysteme zu garantieren. Sie werden nicht umhinkommen, Algorithmen zu kreieren, um die Gehaltspakete zu analysieren und so für jeden Angestellten das optimale Angebot zu finden.
Berufliche Laufbahnen – maßgeschneidert
Performance-Management sollte nicht einzig und allein daraus bestehen, dasselbe Beförderungsmuster auf alle Beschäftigten anzuwenden, gemäß dem Motto „one size fits all“. Natürlich sorgt eine solche Vorgehensweise für Fairness im Betrieb, sie kommt jedoch schnell an ihre Grenzen, da die individuellen Wünsche der Arbeitnehmer keine Beachtung finden. Hier kommt die Hyperpersonalisierung zum Einsatz: Sie hilft dabei, die Karriereziele der einzelnen Mitarbeiter zu identifizieren – wollen sie sich weiterentwickeln oder wünschen sich vielleicht mehr Verantwortung? Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel, deswegen ist Weiterbildung ein wesentlicher Aspekt, wenn es darum geht, die Karriereentwicklung der Angestellten zu fördern. Es liegt in der Verantwortung der Unternehmen, ihrem Personal geeignete Fortbildungen zu bieten, um seine Autonomie im Job zu unterstützen oder ihm so den Weg zu neuen Aufgaben zu ebnen. Es empfiehlt sich, auf ein automatisches System zu setzen, das Weiterbildungen vorschlägt, die zur Berufserfahrung des jeweiligen Beschäftigten sowie den Bedürfnissen des Unternehmens in puncto zukünftiger Projekte passen.
Die Hyperpersonalisierung ist zu einem Hauptbestandteil des modernen Personalmanagements geworden. In Kombination mit der Verwertung von Daten kann eine solche Strategie die Personalbeschaffung optimieren und zudem die Mitarbeiterbindung stärken.